Grundkurs: Gruppenanalyse in pädagogischen und sozialen Feldern
(GA-psF)
Der zweijährige Grundkurs ‚Gruppenanalyse in pädagogischen und sozialen Feldern‘ wendet sich schwerpunktmäßig an Erzieher:innen, Lehrer/innen und Sozialarbeiter:innen und Heil- und Sozialpädagog:innen, die mit Gruppen arbeiten und ihre Gruppen besser verstehen und kompetenter leiten möchten. Er wendet sich darüber hinaus aber auch an andere Professionelle, die in den Bereichen Erziehung und Bildung, Beratung, Supervision und Organisationsentwicklung als Gruppenleiter:innen tätig sind und/oder nach einem vertieften Verständnis von Gruppenprozessen suchen. Ebenso kann der Kurs als Grundlage für eine weiterführende Qualifikation in gruppenanalytischer Supervision das Verstehen institutioneller Dyaniken fördern. Primäres Ziel des Kurses ist es, die Teilnehmer:innen zu einer professionellen Gruppenarbeit zu befähigen.
Der Grundkurs orientiert sich an dem gruppenanalytischen Ansatz von S.H. Foulkes. In diesem Ansatz verbinden sich psychoanalytische, systemische und soziologische Perspektiven und Erkenntnisse und er läßt sich mit neueren entwicklungspsychologischen Konzepten (Mentalisierungskonzept, intersubjektive Wende in der Psychoanalyse) verbinden. Das gruppenanalytische Leitungskonzept ist prozessorientiert und lässt sich auf unterschiedliche Gruppensettings in sozialen Praxisfeldern anwenden.
Die Fortbildung bietet den TeilnehmerInnen die Möglichkeit, eine Basiskompetenz für professionelle Gruppenleitung zu entwickeln. Die Aneignung dieser Kompetenz beinhaltet u.a.:
- das eigene Erleben in Gruppen zu erfahren und zu verstehen und die Selbstwahrnehmung für das Leiten von Gruppen zu nutzen
- Einsichten in den dynamischen Zusammenhang des individuellen Unbewussten und des Unbewussten von Gruppen und Organisationen zu gewinnen
- das Verhältnis von Leiter/in und Gruppe tiefer zu verstehen und einen am Gruppenprozess orientierten Leitungsstil und Interventionsformen zu entwickeln.
Module
Der Grundkurs „Gruppenleitung in pädagogischen und sozialen Feldern“ umfasst drei Module:
1. Gruppenanalytische Selbsterfahrung:
40 Doppelstunden in 3 Wochenendblöcken (à 12 Dstd.) und einem Abschlusstag (4 DStd.)
2. Theorieseminar:
24 Doppelstunden in 3 Wochenendblöcken (à 6 DStd.) und online 6 DStd. Lektürediskussion
Themen:
- Gruppenanalytische Grundlagen (Gruppenperspektive, Matrix, Figuration)
- neuere entwicklungspsychologische und psychoanalytische Perspektiven (Intersubjektivität, Mentalisierungskonzept)
- Leitungsorientierte Konzepte: Szenisches Verstehen, Übertragung – Gegenübertragung, Hier-und-Jetzt-Primat, Spiegelung, Resonanz
- Setting/Rahmen, Gruppendynamik und Leitungsstil, dynamische Administration
- Anwendung im sozialen und pädagogischen Feld (Inklusion, Traumapädagogik, Teilhabe), Verhältnis zu psychotherapeutischer Gruppenarbeit
3. Supervision
20 DStd. Supervision der selbständigen Leitung einer Gruppe über 40 Gruppensitzungen.
Die Supervision erfolgt i.d.R. als Gruppensupervision bei Dozent:innen des IGAM. Im Einzelfall kann auch Einzelsupervision vereinbart werden.
Optional: Anrechnung von 10 DStd. Supervision bei Teilnahme an einer Prozessbeobachtung mit Supervision (als Blockveranstaltung)
Tagungsort für die Wochenendblöcke ist in der Regel Münster oder das münsteraner Umland.
Die Lehrenden/Gruppenleiter:innen/Supervisor:innen sind Mitglieder des IGAM und von der D3G anerkannte Gruppenlehranalytiker:innen.
Kosten und Anmeldung
Die Kostensätze müssen noch diskutiert und beschlossen werden
Bewerbung: Voraussetzungen für die Zulassung zum Kurs „Gruppenleitung in pädagogischen und sozialen Feldern“ ist ein Berufsabschluß, der für Tätigkeiten im pädagogischen oder sozialen Feld qualifiziert sowie die Möglichkeit, mit einer Gruppe zu arbeiten (für die Supervision).
Erforderlich ist eine schriftliche Bewerbung an die Geschäftsstelle per E-Mail an kontakt@igam.institut.de.
Das IGAM ist eine von der D3G anerkannte Ausbildungsstelle. Die erbrachten Leistungen können bei Antrag auf Mitgliedschaft in der D3G eingebracht werden.