Fort- und Weiterbildungsordnung
Wir sollten überhaupt nicht von einer individualistischen, sondern von einer individualisierenden Auffassung sprechen. Im Mittelpunkt steht nicht das Individuum, sondern die Individualität. […] Krankheit ist die Erschütterung und Gefährdung der Existenz. Damit verlangt die Bestimmung der Krankheit den Ausgang vom individuellen Wesensbegriff. […] Der Einzelmensch ist das Maß seiner eigenen Normalität.
Kurt Goldstein (1934)
I Die Gruppenanalyse – Praktische und Theoretische Kontexte
1. Die Arbeit mit Gruppen als professionelle Tätigkeit und das gegenwärtige Ausbildungsangebot
Die Arbeit mit Gruppen hat einen hohen Stellenwert in der psychotherapeutischen Versorgung. Sie spielt aber auch eine wichtige Rolle in vielen anderen Berufsfeldern. (Dies wäre der mögliche Einleitungssatz.) Sie ist u.a. relevant in:
- der stationären und ambulanten Psychotherapie
- der stationären und ambulanten Psychiatrie
- der Behandlung körperlicher Krankheiten
- der psychosozialen Beratung
- der Rehabilitation und Resozialisierung
- der kirchlichen Gemeindearbeit
- der offenen Jugendarbeit
- der Familienberatung und Familientherapie
- der Supervision und Organisationsberatung
- Schulen, Hochschulen und der Erwachsenenbildung
- der politischen Bildung
- der Angewandten Sozialforschung
Für die Arbeit mit Gruppen sind – neben den manifesten Inhalten und bewussten Zielen – Prozesse der unbewussten Kommunikation und Gruppendynamik von großer Bedeutung. Historisch waren es psychotherapeutische Gruppen, in denen solche Prozesse zuerst entdeckt und eine professionelle Kompetenz im Umgang mit ihnen entwickelt wurde. Mittlerweile sind die Einsichten und Erfahrungen, die dabei gewonnen wurden, aber längst in der Arbeit mit anderen nichttherapeutischen Gruppen erprobt und entsprechend angepasst worden, und es eröffnet sich die Möglichkeit eines fruchtbaren Dialogs über die Grenzen der einzelnen Anwendungsfelder hinweg, von dem auch die Arbeit mit psychotherapeutischen Gruppen profitieren kann.
Die Ausbildungsangebote werden diesen Entwicklungen gegenwärtig aber nur partiell gerecht. Sie sind oft ausschließlich auf die Arbeit mit ambulanten psychotherapeutischen Gruppen zugeschnitten und vernachlässigen die speziellen Probleme, die sich für eine professionelle Leitung in anderen Gruppen stellen. Nicht-Ärzte und Nicht-Psychologen haben zudem Schwierigkeiten, adäquate Ausbildungsplätze zu finden. Gruppentherapie wird häufig nur als Ergänzung zur Einzeltherapie behandelt und nicht als eigenständiges Setting mit eigenständigem therapeutischem Potential. Die Angebote erreichen auch längst nicht alle, die tatsächlich in Psychotherapie und Psychiatrie mit Gruppen arbeiten. So sind viele Gruppenleiter_innen für ihre wichtige Tätigkeit nicht ausreichend qualifiziert.
2. Die gruppenanalytische Perspektive
Die Gruppenanalyse nach S.H. Foulkes (1898 – 1976) leistet einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung einer professionellen Theorie und Praxis der Gruppenarbeit. Sie geht aus der klassischen psychoanalytischen Tradition hervor; sie integriert aber auch die soziologische Kritik der individualistischen Sehweisen, die Foulkes sich vor allem unter dem Einfluss des Soziologen Norbert Elias angeeignet hat; sie ist geprägt durch zentrale Einsichten aus der Gestaltpsychologie und Gestalttheorie, mit denen Foulkes insbesondere in seiner Zusammenarbeit mit dem bedeutenden Neurologen Kurt Goldstein vertraut wurde und die heute die systemisch orientierten Psychotherapieschulen hervorheben.
Für die Gruppenanalyse stellen Gruppe und Individuum keinen Gegensatz dar. Für sie stellt sich die Alternative ‚Einzelanalyse in der Gruppe oder Analyse der Gruppe unter Vernachlässigung der individuellen Differenz‘ nicht. Einzelne in der Gruppe sind gerade auch in ihrer Individualität Gruppenmitglieder. Die Gruppenanalyse lokalisiert psychische Störungen nicht primär im Individuum, sondern in den Beziehungen, in denen es sich bewegt und die es mit herstellt. Bei Konflikten und Kommunikationsstörungen in Arbeitsgruppen und Institutionen legt sie umgekehrt den Widerspruch offen, der zwischen eingefahrenen Strukturen und persönlichen Bedürfnissen nach Mitteilung und Beteiligung besteht. Sie rekonstruiert biographische Erinnerungen und Fixierungen im Kontext aktueller Gruppeninszenierungen und fördert die Bereitschaft zur bezogenen Individuation in der Gruppe. Sie macht die Verflechtungen erfahrbar, die zwischen dem individuellen Unbewussten, dem gemeinsamen Unbewussten der Gruppe und dem Unbewussten großer Kollektive bestehen, und eröffnet so Individuen, Gruppen, Teams und Organisationen neue Möglichkeiten des Verstehens und der Veränderung.
In der Gruppenanalyse waren von Anfang an psychotherapeutisches Wissen und Kompetenz mit der Offenheit für unterschiedliche Formen der Gruppenarbeit verbunden. Foulkes selbst hat nicht nur eine Methode zur Leitung ambulanter psychotherapeutischer Gruppen entwickelt, sondern war auch bei der Ausarbeitung der Konzeption der Therapeutischen Gemeinschaft theoretisch und praktisch wegweisend beteiligt. Die Arbeit mit Großgruppen gehört ebenso zum integralen Bestandteil der gruppenanalytischen Tradition wie die Erfahrungen mit Gruppen in Kliniken, Bildungseinrichtungen, Unternehmen, religiösen und politischen Institutionen. Entsprechend breit ist auch das Spektrum der wissenschaftlichen und beruflichen Qualifikationen in der gruppenanalytischen Community, sowohl bei den gegenwärtig praktizierenden Gruppenanalytiker_innen als auch bei den Ausbildungskandidat_innen: neben Ärzt_innen und Psycholog_innen sind in ihr Sozialarbeiter_innen, Pädagog_innen, Lehrer_innen und Angehörige anderer Berufsgruppen vertreten.
Foulkes, aber auch viele andere Gruppenanalytiker der ersten Generation sind wegen ihrer jüdischen Herkunft durch den deutschen Faschismus zur Emigration gezwungen worden. Die Gruppenanalyse hat sich daher in Deutschland nur mit erheblicher zeitlicher Verzögerung etablieren können. Um die dadurch entstandene Lücke in der gruppenanalytischen Traditionsbildung zu schließen, sind in den letzten Jahrzehnten in der Bundesrepublik eigenständige gruppenanalytische Ausbildungsinstitute entstanden, die national und international kooperieren.
II Die Fort- und Weiterbildung der Instituts für Therapeutische und Angewandte Gruppenanalyse Münster – Curricula
1. Grundstufe
Der Abschluss der Grundstufe vermittelt eine Basisqualifikation, die Teilnehmer*innen zu einer professionellen Gruppenarbeit befähigt. Für Ärzt*innen und Psychologische Psychotherapeut*innen erfüllt sie die Qualifikationskriterien der Psychotherapie-Vereinbarung zur Durchführung und Abrechnung tiefenpsychologisch fundierter bzw. analytischer Gruppenpsychotherapie.
In der Grundstufe sind vorgesehen:
- 56 Sitzungen (Doppelstd. à 90 Minuten) ) Selbsterfahrung (in ambulanter Gruppe und/ oder Blockform)
- 24 Sitzungen Theorie
- 27 Sitzungen Beobachtung
- 20 Sitzungen Supervision I (Einzelsupervision 20 x 45 Minuten) einer selbständigen Gruppenleitung mit insgesamt mindestens 40 Gruppensitzungen
Zeitlich umfasst die Grundstufe ca. 2 1/2 Jahre.
2. Aufbaustufe
Die Aufbaustufe befähigt zum/ zur Gruppenanalytiker*in und ermöglicht die Mitgliedschaft in der Deutschen Gesellschaft für Gruppenanalyse und Gruppenpsychotherapie (D3G) und in der Group Analytic Society International (GASI). Die Aufbaustufe wird in ihren einzelnen Bausteinen regelmäßig angeboten. Es sind so sehr unterschiedliche und auf individuelle Bedürfnisse abgestimmte zeitliche Verläufe der Teilnahme an der Aufbaustufe möglich. Bei zügigem Beginn der einzelnen Bausteine umfasst die Aufbaustufe ca. 2 ½ Jahre. Der Abschluss kann für Therapeutische und/ oder Angewandte Gruppenanalyse erworben werden.
In der Aufbaustufe sind vorgesehen:
- 104 Sitzungen Selbsterfahrung
- 80 Sitzungen Theorie
- 27 Sitzungen Beobachtung
- 27 Sitzungen Supervision – Kleingruppenleitung im Rahmen einer Blockveranstaltung (11 Sitzungen) und selbständige Leitung einer eigenen laufenden Gruppe mit 40 Sitzungen
- Abschlussarbeit zur Reflexion des Gruppenprozesses und der Gruppenleitung in der/ den Lehrgruppe(n)
2.1. Selbsterfahrung
Für die Selbsterfahrung sind folgende Bausteine vorgesehen:
- 50 Sitzungen Selbsterfahrung in einer laufenden Gruppe, in der Klienten in der Mehrheit sind
- 16 Sitzungen Selbsterfahrung in einer gruppenanalytischen Blockveranstaltung, in der Klienten in der Mehrheit sind
- 16 Sitzungen Selbsterfahrung in einer Zwei-Ebenen-Blockveranstaltung, in der die Selbsterfahrung und die Reflexion im Gruppenprozess systematisch aufeinander bezogen werden und bei der die Teilnehmer in der Regel Professionelle sind
- 16 Sitzungen Selbsterfahrung in einer Blockveranstaltung für Gruppenleiter_innen, in der Probleme der Gegenübertragung bei der Leitung von Gruppen im Zentrum der Selbsterfahrung stehen
2.2. Theorie
Der Theoriebaustein der Aufbaustufe umfasst 10 Wochenenden mit jeweils 8 Sitzungen über 2 1/2 Jahre verteilt. Das Curriculum ist inhaltlich und zeitlich wie folgt gegliedert:
I Einführung:
1. Wochenende: Zum Theorie-Praxis-Problem im psychosozialen Feld – Einführung in das psychoanalytische Denken I: die Grundannahmen
2. Wochenende: Einführung in das psychoanalytische Denken II – Psychoanalyse als Beziehungstheorie
II Geschichte der Gruppenpsychotherapie – Der Beitrag der Gruppenanalyse:
3. Wochenende: Aspekte der Geschichte der Gruppenpsychotherapie (Freud, Burrow, Bion, Yalom)
4. Wochenende: Theorie und Methode in der Gruppenanalyse
III Gesichtspunkte zur Methode der Gruppenanalyse:
5. Wochenende: Psychische Störungen in psychoanalytischer und gruppenanalytischer Perspektive I
6. Wochenende: Psychische Störungen in psychoanalytischer und gruppenanalytischer Perspektive II
7. Wochenende: Kommunikation, Deutung und Veränderung in Psychoanalyse und Gruppenanalyse
8. Wochenende: Die professionelle Beziehung und der Matrixbegriff – Übertragung und Gegenübertragung in Psychoanalyse und Gruppenanalyse
IV Grundlagentheoretische Probleme der Gruppenanalyse
9. Wochenende: Psychoanalytische und soziologische Annäherungen an eine Theorie des kollektiven Unbewussten: Elias, Bourdieu, Lorenzer
V Angewandte Gruppenanalyse:
10. Wochenende: Gruppenanalyse jenseits der Gruppenpsychotherapie: Lernen und Lehren, Supervision, Beratung
2.3. Beobachtung
In der Aufbaustufe findet eine weitere Beobachtung einer gruppenanalytischen Blockveranstaltung statt. Es sind 27 Sitzungen Beobachtung und Besprechung des Gruppenprozesses in einer eigenen Beobachtungsgruppe (ca. 5 Teilnehmer) unter Leitung einer/eines Lehrenden vorgesehen.
Wichtige Gesichtspunkte sind dabei:
- die Beobachtung als wichtiger Teil der gruppenanalytischen Leitungstätigkeit
- die Beobachtung als Training der gleichschwebenden Aufmerksamkeit für den Gruppenprozess
- die Beobachtung als Möglichkeit, die innere Verarbeitung von Gegenübertragungsreaktionen einzuüben
- Diagnostik im Gruppenprozess: Orientierung auf das Veränderungspotential; psychische Störungen als Beziehungsprobleme; neue Verinnerlichung von Beziehungserfahrungen
- Berücksichtigung der Bedeutung der Kontexte für das Verständnis des Gruppenprozesses und für die Ermöglichung persönlicher Veränderungen; Grenzen und Rahmen der Gruppe
- Differenzierung, Konflikt und Koordinierung von Kontexten; Kontextwechsel
- Strukturelle Veränderungen im Gruppenprozess; die Einzelnen und die Gruppe bei solchen Veränderungen; Grenzereignisse und Wendepunkte
- Das Hier und Jetzt und die Vergangenheit; szenisches Verstehen des Gruppenprozesses
- Das Hier und Jetzt und die Aktualität des Lebens außerhalb der Gruppe
- Die Medien der Gruppe und ihre Entwicklung; Rituale, Bilder, Träume und Phantasien
- Kommunikation und Metakommunikation
- Figur und Grund; Anwendung des Matrixbegriffes
2.4. Praxis der Gruppenleitung
Zur Aneignung der Praxis der Gruppenleitung sind in der Aufbaustufe folgende Bausteine vorgesehen:
- Leitung einer Kleingruppe (5 – 7 Teilnehmer) im Rahmen einer gruppenanalytischen Blockveranstaltung: 11 Gruppensitzungen und 7 Sitzungen Supervision
- Selbständige Leitung einer Gruppe mit 40 über 1 Jahr verteilten Sitzungen in Supervisionsstufe II: 20 Sitzungen Supervision in einer Kleingruppe (3 – 4 Teilnehmer/innen).
Die Supervision II unterscheidet sich von der Supervision I in der Grundstufe entsprechend den Unterschieden in der praktischen Erfahrung und dem Weiterbildungsstand der Leiter_innen im Niveau der Differenzierung und Reflexion und in der Intensität des Supervisionsprozesses.
Mit der Entscheidung, welchen Typ von Gruppen die Weiterbildungskandidat_in in der Aufbaustufe unter Supervision selbständig leitet, wird endgültig festgelegt, ob ein Abschluss in Therapeutischer oder Angewandter Gruppenanalyse angestrebt wird. Es ist jedoch auch möglich, beide Abschlüsse zu erwerben. Auch ein Wechsel der Ausbildungsrichtung von der Angewandten zur Therapeutischen Gruppenanalyse und umgekehrt ist möglich. Voraussetzung ist in beiden Fällen, dass Weiterbildungskandidat_innen in der zusätzlich bzw. neu gewählten Ausbildungsrichtung insgesamt mindestens 80 Sitzungen selbständige Leitung einer Gruppe unter Supervision absolvieren. Die bis zum Zeitpunkt dieser Entscheidung erworbene gruppenanalytische Kompetenz, nicht die berufliche Vorqualifikation ist Kriterium für die Zulassung zum Abschluss in Therapeutischer Gruppenanalyse.
Die Zulassung zur Supervision II muss nach Rücksprache mit dem/der vorgesehenen Supervisor_in bei der Weiterbildungskommission beantragt werden. Der Antrag sollte Informationen enthalten: zum Typ der Gruppe, zur Anzahl der Gruppenmitglieder, zur Zusammensetzung der Gruppe nach Geschlecht, Alter und sozialem Hintergrund sowie zum Setting, in dem die Gruppe stattfinden wird. Bei Gruppen für den Abschluss in Therapeutischer Gruppenanalyse sind Angaben zu den Störungsbildern der Gruppenmitglieder notwendig. Bei diesen Gruppen sollte nach Möglichkeit zumindest eine supervidierte Gruppe den Bedingungen der klassischen ambulanten therapeutischen Gruppenanalyse voll entsprechen, d.h.: Einzelleitung; eine Mindestdauer von 1 Jahr; wöchentliche Sitzungen; heterogene Zusammensetzung nach Geschlecht, Alter und sozialem Status der Gruppenmitglieder; Dominanz von Störungsbildern aus dem neurotischen Formenkreis; keine engen verwandtschaftlichen oder freundschaftlichen Beziehungen und keine beruflichen Abhängigkeitsverhältnisse in der Gruppe und zwischen Gruppenmitgliedern und Gruppenleiter_in. Die endgültige Entscheidung über die Zulassung zur selbständigen Gruppenleitung liegt bei der Weiterbildungskommission.
III Organisatorische Festlegungen zur Fort- und Weiterbildung des Instituts für Therapeutische und Angewandte Gruppenanalyse
1. Die Zulassung
Voraussetzungen für die Zulassung zur Grundstufe sind:
- in der Regel ein Studienabschluss bzw. eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem für die Anwendung der Gruppenanalyse offenen Berufsfeld
- mindestens ein Aufnahmegespräch mit einem Mitglied der Weiterbildungskommission.
Die Zulassung ist schriftlich zu beantragen. Der Antrag sollte die Motive für die Weiterbildung und die Vorstellungen über eine zukünftige professionelle gruppenanalytische Arbeit erläutern. Ihm sollten beigefügt sein: ein Lebenslauf, der vor allem über den beruflichen Werdegang und andere abgeschlossene bzw. noch laufende Weiterbildungen informiert; Kopien der bisher erworbenen Abschlusszeugnisse und Zertifikate; Nachweise über die Art und Dauer der bisherigen beruflichen Tätigkeit.
Über die Aufnahme in die Fortbildung entscheidet die Weiterbildungskommission. Über die mögliche Anerkennung von gruppenanalytischen Ausbildungsbausteinen, die außerhalb des Instituts erworben wurden, entscheidet dabei in jedem Fall die Weiterbildungskommission.
2. Fehlzeiten
Versäumte Sitzungen sollten nachgeholt werden. Die konkreten Modalitäten sind zunächst zwischen den Lehrenden und den Ausbildungskandidat_innen zu vereinbaren. Falls eine Einigung nicht zu erreichen ist, kann die Weiterbildungskommission der/dem Kandidat_in Auflagen machen, wie die versäumten Sitzungen nachzuholen sind bzw. kann für den entsprechenden Baustein die Anerkennung verweigern.
3. Mitwirkungsmöglichkeiten der Ausbildungskandidat*innen
Die Ausbildungskandidat*innen können aus ihren Reihen Delegierte wählen, die zur Teilnahme an den Sitzungen der Weiterbildungskommission berechtigt sind. Dieses Recht gilt nicht bei Entscheidungen über die Zulassung zur Ausbildung, die Zulassung zur selbständigen Gruppenleitung und den Abschluss der Weiterbildung. Bei diesen Entscheidungen besteht jedoch im Konfliktfall für die betroffene Weiterbildungskandidat*in die Möglichkeit, im Institut Schiedspersonen anzusprechen, die von der Institutsversammlung gewählt werden und nicht Mitglied der Weiterbildungskommission sein dürfen. Deren Aufgabe ist es, eine unabhängige Prüfung des Konflikts vorzunehmen und die Konfliktparteien bei der Klärung zu beraten.
Das Institut unterstützt die Ausbildungskandidat*innen bei der Entwicklung eigenständiger Formen des Erfahrungsaustauschs und der Diskussion.
4. Abschluss der Ausbildung
Wenn die Ausbildungskandidat*innen alle Bausteine der Aufbaustufe abgeschlossen haben, entscheidet die Weiterbildungskommission über die Zulassung für das Abschlusskolloquium und legt einen Termin für dieses Kolloquium fest. Sie benennt die Lehrenden, die für das Institut an diesem Abschlusskolloquium teilnehmen. Im Zentrum des Kolloquiums steht die jeweilige Abschlussarbeit. Nach dem Abschlusskolloquium erhalten die Ausbildunsgskandidat*innen ein Zertifikat, das die Befähigung zur selbständigen Tätigkeit als Gruppenanalytiker*in bestätigt.
5. Kosten der Ausbildung
45 € – Selbsterfahrung (in laufender Gruppe) pro Sitzung
500 € – Selbsterfahrung Block
600 € – Selbsterfahrung Zwei-Ebenen-Block
600 € – Selbsterfahrung Leiter*innen-Block
750 € – Theorie (Grundstufe)
2.500 € – Theorie (Aufbaustufe)
600 € – Beobachtung (1 Woche)
600 € – Kleingruppenleitung
90 € – Supervision I pro 90min-Sitzg. (bei Einzel-SV 45 min)
110 € – Supervision II pro 90min-Stzg. (bei Einzel-SV 45 min)
(Stand: 01.01.2020; die Honorare für die einzelnen Bausteine werden regelmäßig in Übereinstimmung mit der allgemeinen Preisentwicklung angepasst.)